Positives Training, völlig unspektakulär

Veröffentlicht am 14. November 2023 um 12:23

Um das positive Training ranken sich viele Gerüchte.. 

Ich erzähle euch jetzt mal eine Geschichte, wie sie wirklich passiert ist. 

 

Meine Rüde Bane hat in der letzten Zeit leider durch Krankheit blöde Verknüpfungen mit anderen Menschen und Hunden gemacht. Da muss ich natürlich was tun.

Für den Sonntag war ein Social Walk hier in der Hundeschule geplant. Na eine bessere Chance habe ich doch nicht. Also kurzerhand den Walk umgeplant und für alle Teilnehmer war dieser dann kostenlos. Ich möchte mich ja nicht für das training meines eigenen Hundes bezahlen lassen. (Hätte aber was ;-))

 

Wir haben uns dann alle an dem Sonntag bei bestem Wetter getroffen (Gutes wetter ist hier im Norden zu der Jahreszeit echt Glückssache). Nacheinander wurden die Hunde dann aus den Autos geholt. Mit genügend. Abstand zueinander sind wir dann gestartet.

Ich habe Bane erstmal ankommen lassen und für die nötige Distanz zu den anderen Teams gesorgt. Er soll ja nicht gleich schimpfen müssen, dass würde sich auf den gesamten Spaziergang auswirken.

Wir sind also gemütlich mit den anderen gelaufen. Währenddessen habe ich alles an erwünschtem verhalten gemarkert.. Mal gab es die Kekse aus der hand, mal wurde ein Spielzeug angeboten, manchmal sind die Kekse geflogen und er konnte suchen (mitunter nicht sehr erfolgreich, dafür haben sich die Teams hinter uns gefreut, habe angekündigt dass dort noch Futter liegt.)

Den ganzen Spaziergang war ich in der Kommunikation mit ihm und bin auf seine Bedürfnisse eingegangen. Wenn er mehr abstand brauchte, hab ich die Distanz erhöht. Wenn er Stress abbauen musste gab es das Spielzeug oder er durfte dem Futter hinterher jagen. (Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich) und und und.

 

Gegen Ende der Runde durften andere Teams sogar schon recht nahe ran und er hat sich davon nicht stören lassen.

Somit konnten wir den Spaziergang ohne Schimpfen oder schlechte Stimmung zu Ende bringen.

Für uns ein voller Erfolg.

Überhaupt waren alle Teams super entspannt und sogar Freundschaften wurden geschlossen.

Im laufe des Tages und am nächsten Tag trudelten dann einige Rückmeldungen ein.

unter anderem auch:

“Hat dein Hund wirklich Probleme? Der war doch total entspannt“

“Das war doch kein Training oder? Ihr seid doch nur gelaufen“

Viele konnten also wirklich nicht glauben, dass Bane Probleme bei Begegnungen hat. Und nach Training sah das auch alles nicht aus.

das ist positives training!!!!!

völlig unspektakulär, keine Ausraster des Hundes und entspannt.

(Vielleicht gibt es deswegen auch keine Trainingssendungen im TV mit Positiv arbeitenden Trainern, zu langweilig)

Warum ist das so?

Wir reagieren bevor der Hund reagiert, wir gehen auf seine Bedürfnisse ein und erfüllen diese nach Möglichkeit. Wir geben ihm Hilfestellung und bieten alternativen an..

Im Idealfall muss der Hund dann nicht schimpfen.

 

Natürlich habe ich den Vorteil, dass ich (hoffe ich doch) weiß was ich tue.

Aber genau dafür habe ich diesen Job, dieses Leben gewählt. Um andere Teams auch an diesen Punkt zu bringen. 

Das alle ihren Hund lesen können, dass sie seine Bedürfnisse kennen und erkennen, und dass alle eine prall gefüllte Werkzeugkiste haben, mit denen sie ihrem Hund helfen können.

Tipps?

- lerne deinen Hund zu lesen

- Lerne, die Bedürfnisse deines Hundes zu erkennen

- gebe ihm Geduld und Zeit, um sich mit den Situationen auseinander setzen zu können

- Verlange nichts von ihm, was er noch nicht leisten kann.

 

 

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