Die Sache mit den Begegnungen

Veröffentlicht am 23. August 2023 um 22:17

Die Sache mit den Hundebegegnungen

 

Viele Hunderhalter kennen es:

Ihr geht mit eurem Hund spazieren und sobald er einen Artgenossen sieht geht er steil.

Er springt wie ein verrückter in die Leine, bellt und ist einfach nicht mehr ansprechbar.

 

Das ist für mehr Hundehalter Alltag als man denkt.

Aber warum ist das so?

 

Das kann natürlich viele Gründe haben:

  • schlechte Erfahrungen mit Artgenossen
  • Schlechte Sozialisierung
  • Falsche Verknüpfungen
  • Frust
  • Unsicherheit / Angst
  • U.v.m.

 

Dazu kommt dann noch:

 

Wir werden immer unsicherer in Begegnungssituationen, nehmen unseren Hunden durch die Leine jegliche Möglichkeit auszuweichen, greifen die Leine sogar kürzer, damit wir den Hund besser unter Kontrolle haben.

Wahrscheinlich schimpfen wir noch mit unseren Hunden, weil die Situation einfach unangenehm für uns ist, peinlich und kräfteraubend.

Wir versuchen viele Tipps umzusetzen, probieren alles aus.

Vom Blocken bis hin zum Schreckreize mit einer Wasserflasche oder sonstigem.

Wir versuchen ihn abzulenken und mit Keksen an dem Artgenossen vorbei zu füttern…

 

Alles wurde versucht…aber eine Sache in den seltensten Fällen:

Auf die Bedürfnisse unseres Hundes eingehen. Und das ist in den meisten Fällen erstmal Distanz.

 

Distanz aufbauen? Warum das denn, so lernt der Hund ja nichts. Man kann nur in den Situationen üben. Anders lernt er es ja nicht.

 

So habe ich früher auch gedacht, aber dieser Ansatz ist nur zu einem Teil richtig.

Man kann nur in den Situationen üben, aber am Anfang über Distanz.

 

Je aufgeregter und gestresster unser Hund in dieser Situation ist, um so weniger wird er lernfähig sein. Er wird nichts aus diesem Training mitnehmen können, ausser (je nach angewendeter Methode) im schlimmsten Fall nur: anderer Hund bedeutet Ärger mit meinem Menschen.

Und schon befinden wir uns in einem Teufelskreis.

 

Bauen wir also Distanz auf, so das unser Hund entspannt bleiben kann, befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir ihm vermitteln können welches Verhalten viel besser ist und was wir uns wünschen.

Dieses muss natürlich Kleinschrittig aufgebaut werden.

 

Das bedeutet:

 

Distanz schafft eine gute Lernatmosphäre, stresst unseren Hund nicht so und er bleibt ansprechbar und in einem bewusst denkenden Bereich. So, und nur so können wir mit dem eigentlichen Training beginnen.

 

Du siehst, wenn wir Trainer Dir ersteinmal zur Distanz raten, dann hat das einen guten Grund.

Das bedeutet nämlich nicht, dass Du allen Begegnungen für immer aus dem Weg gehen sollst.

Daran wird dann im Verlauf des Trainings Stück für Stück gearbeitet.


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.