Grenzen setzen

Veröffentlicht am 23. Februar 2023 um 10:15

Grenzen setzen

 

Brauchen unsere Hunde Grenzen? Einfache Antwort: JA!

Grenzen sind wichtig und in unserer hektischen Menschenwelt sowieso.

 

Hunde dürfen oder können nicht immer einfach ihren Hobbyˋs nachgehen.

Egal was die Genetik der Hunde vorgibt: Sie dürfen nicht alles jagen, sie dürfen nicht überall buddeln, sie dürfen nicht alles bewachen oder hüten. Die Liste ist lang….

Also brauchen wir natürlich Grenzen im Alltag mit unseren Hunden.

 

Die entscheidene Frage ist doch, WIE wir den Hunden Grenzen setzen.

 

Schnauzengriff, in die Seite zwicken, den Hund auf den Rücken legen etc… Oh ja, sowas lesen wir oft. Das wäre ja auch die Kommunikation unter Hunden. Das mag stimmen.

Aber wir sind keine Hunde. Wir können schon rein anatomisch nicht hündisch kommunizieren.

Alle aufgezählten (und nicht aufgezählten, die dazu passen) Methoden sind aversiv. Das heißt, wir würden mit Schmerz- oder Schreckreizen Grenzen setzen.

Das mag vielleicht in einigen Fällen funktionieren. Es ist aber im Grunde nur Symptombehandlung und keine Ursachenbeseitigung. Darüber hinaus hat das viele Nachteile.

 

Wir werden unberechenbar für unsere Hunde.

Wenn man die Regeln des Strafens nicht komplett einhält (und das ist nahezu unmöglich) haben diese kaum einen Lerneffekt.

Der Hund lernt nicht, was er stattdessen tun soll. Er lernt im schlimmsten Fall nur, dass von seinem Menschen nichts Gutes kommt.

Wir gefährden unser Vertrauensverhältnis.

Die Gefahr von Fehlverknüpfungen ist sehr hoch… und noch vieles mehr.

 

Beispiel Hundebegegnungen:

 

Dein Hund sieht einen anderen Hund und fängt an zu „Pöbeln“.

Das möchtest du natürlich nicht, also gibt es den Leinenruck oder das Zwicken in die Seite.

Mögliche Fehlverknüpfung:

Dein Hund verbindet andere Hunde eventuell mit Schmerzen oder etwas anderem „doofes“.

Also wird er wohl auch das „Pöbeln“ nicht sein lassen.

Oder er wird so weit „gedeckelt“, das er einfach aufgibt. Egal was er tut, es folgt etwas Unangenehmes. Das wäre aber fatal.

 

Um bei dem Beispiel zu bleiben:

 

Wäre es nicht schöner, wenn der Hund lernt, was wir stattdessen möchten? Was lohnenswerter als „Pöbeln“ ist?

Dass er in Ruhe gucken kann, dafür belohnt wird und wir nur so weit gehen, wie er es aushält?

Dass wir seine Bedürfnisse erkennen und er uns vertrauen kann?

 

Wir wecken damit eine Erwartungshaltung, die für das weiter Training sehr gut nutzbar ist und verändern dazu noch die Grundeinstellung anderen Hunden gegenüber.

Natürlich setzt das ein bisschen Managment von uns voraus. Und natürlich ist das Arbeit und ein Prozess, der nicht von heute auf morgen funktioniert. Aber es wird funktionieren.

 

Verhalten, welches sich lohnt, wird öfter gezeigt!

 

Also kommt es auf das WIE an.

Dein Hund soll nicht diesen Weg lang laufen? Dann nimm ihn nett mit, in eine andere Richtung.

Dein Hund soll dich nicht anspringen? Dann belohne ihn, wenn er noch mit allen 4 Pfoten auf dem Boden ist.

Alles, was das unerwünschte Verhalten unterbricht, ist eine Grenze.

Wenn wir reagieren, bevor unerwünschtes Verhalten gezeigt wird, ist auch das eine Grenze.

 

Indem wir dem Hund zeigen was wir möchten, ziehen wir eine Grenze zu unerwünschtem Verhalten.


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